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Was sind Forschungsdaten

Forschungsdaten im Kontext von DARIAH-DE

Der Begriff “Forschungsdaten” lässt sich im Kontext geisteswissenschaftlicher Forschung aufgrund des großen Spektrums an Forschungsfeldern und der daraus resultierenden Heterogenität der Daten nur schwer fassen. Die lange Tradition einiger geisteswissenschaftlicher Fachdisziplinen hat zur Folge, dass nach wie vor ein Großteil der Daten in analoger Form vorliegt. Für die Arbeitsdefinition des Begriffs “Forschungsdaten” in DARIAH-DE hat dies als Konsequenz, dass eine Reduzierung der Betrachtung auf “digitale Forschungsdaten” nicht möglich ist, weil eine digitale Forschungsinfrastruktur, wie sie DARIAH-DE aufbaut, in den Geisteswissenschaften immer auch die Durchlässigkeit für noch nicht digital vorliegende Forschungsdaten gewährleisten muss. Forschungsdaten im Kontext von DARIAH-DE können somit analoge Daten sein, als auch digitale Repräsentationen von analogen Daten als auch genuin digitale Objekte („born digital“). “Forschungsdaten” können unterschiedliche mediale Formen haben bzw. bilden in der Regel den Inhalt oder einen Teil eines Dokumentes.

Unter Dokument wird hier jegliches Objekt verstanden, das Informationen trägt, im Speziellen für DARIAH-DE also Träger von Informationen von kulturellem, künstlerischem, geistigem, medialem, sozialem, soziologischem, historischem, politischem oder religiösem Interesse, erhoben von geisteswissenschaftlichen ForscherInnen (wissenschaftlich arbeitenden Personen) im Zuge der Verfolgung einer Forschungsfrage oder von MitarbeiterInnen in Gedächtnisorganisationen (Bibliotheken, Archive, Museen, Datenzentren etc.) oder Privatpersonen in einer Form, die eine geisteswissenschaftliche Interpretierbarkeit gewährleistet. Die daraus resultierende Frage nach der Nachweisbarkeit wissenschaftlichen Arbeitens ist bekanntlich nur schwer zu beantworten.

Damit Daten als forschungsrelevant und deshalb mit dem Kompositum “Forschungsdaten” bezeichnet werden können, ist die Dokumentation des Entstehungs- und Erhebungskontextes von zentraler Bedeutung, um die wissenschaftliche Überprüfbarkeit (Validität) und Verlässlichkeit (Reliabilität) zu gewährleisten. Deshalb ist auch die Dokumentation verwendeter Normdaten, kontrollierter Vokabularien, Metadatenformate und Ontologien die der Strukturierung, Identifizierung und Referenzierung von Forschungsdaten dienen, zwingender Bestandteil von “Wissenschaftlichen Sammlungs”-Beschreibungen.

An Forschungsdaten werden im DARIAH-DE-Kontext also die folgenden  Mindestanforderungen gestellt:

  • Validität
  • Reliabilität / Dokumentation des Entstehungs- und Erhebungskontextes
  • Maschinenlesbarkeit (und somit Prozessierbarkeit)
  • Referenzierbarkeit mit Angaben des Urhebers und zu rechtlichen Informationen hinsichtlich ihrer weiteren Verwendung (durch Dritte)

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