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FOR 1765

For 1765

Der Protestantismus in den ethischen Debatten der Bundesrepublik Deutschland 1949–1989

Beschreibung

Seit Juni 2013 forscht die in Göttingen und München angesiedelte DFG-Forschergruppe 1765 zum Thema „Der Protestantismus in den ethischen Debatten der Bundesrepublik Deutschland 1949-1989". Exemplarisch werden etwa die Kontroversen um Wiederbewaffnung, Wirtschaftsordnung und Sozialstaat, Ehe- und Familienbilder, Ökologie und Frieden in der „alten" Bundesrepublik betrachtet. Welchen Einfluss hatte der Protestantismus in diesen Kontroversen? Welche Rückwirkungen auf seine Gestalt und sein Selbstverständnis sind zu registrieren? Mit der Arbeit der Gruppe wird eine Forschungslücke geschlossen, die hinsichtlich einer umfassenden Analyse des Protestantismus in den ethischen Debatten der Bundesrepublik besteht. Sie will so einen Beitrag zu einer gesellschaftspolitisch informierten Religionsgeschichte der alten Bundesrepublik leisten.

Über die im Projekt entstehenden Detailstudien zu ausgewählten ethischen Debatten hinaus soll durch die Arbeit der Forschergruppe auch eine umfassende „Kartierung" des Protestantismus in Westdeutschland und seiner komplexen Verflechtungen mit der Gesellschaft der Bonner Republik angeschoben werden. Dabei wird der Protestantismus programmatisch offen in der Vielfalt seiner kirchlichen, aber gerade auch außerkirchlichen und individuellen Erscheinungsformen in den Blick genommen. Die öffentlich ausgetragenen ethischen Debatten, in die der Protestantismus verwickelt war, werden im Kontext der flankierenden historischen, politischen, rechtlichen und ökonomischen Debatten untersucht. Die Forschergruppe arbeitet dezidiert im interdisziplinären Grenzgebiet von Evangelischer Theologie, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft und Zeitgeschichte. 

Zur Aufbereitungen dieser Verflechtungen – sowohl der in die ethischen Debatten involvierten protestantischer Akteure untereinander als auch der protestantischen Akteure mit ihrer gesellschaftlichen Umwelt – ist die Struktur der hier zugänglichen Datenbank erarbeitet worden. Sie orientiert sich an der aktuellen Forschung zur Netzwerktheorie und gliedert das Forschungsfeld entsprechend in individuelle Akteure, überindividuelle Akteure und Themen. In einer normierten, für andere Datenbanken anschlussfähigen Form werden so biographische, institutionelle, bibliographische und thematische Daten erfasst und untereinander verlinkt. Auf diese Weise wird eine EDV-gestützte „Kartierung" des Protestantismus und seiner gesellschaftlichen Bezüge angestrebt, die in einer neuen Weise Querverbindungen von Akteuren, Themen und Publikationen aufzeigen und erschließen kann.

Die Form des elektronischen Wikis bietet dabei entscheidende technische Vorteile, gerade durch die Möglichkeit, vielfältige Verknüpfungen übersichtlich darzustellen, was in geschriebenen Texten grundsätzlich schwer möglich ist. Die Datenbank ist dabei bewusst so angelegt worden, dass sie zur weiteren Nutzung und Erweiterung durch andere Forschungsprojekte offen ist. Sie basiert auf dem elektronischen Wiki-Tool „Confluence" und ist Teil des DARIAH-EU-Projektes zur langfristigen Sicherung und Bereitstellung von Forschungsdaten.

Fachgebiet

Theologiegeschichte, Ethik, Kirchengeschichte, Evangelische Theologie, Soziologie, Zeitgeschichte, Politikwissenschaften, Rechtswissenschaften, Religionsgeschichte

Laufzeit

Seit 2013

Website

http://www.for1765.evtheol.uni-muenchen.de/

Förderer

DFG

Partner

Universität München, Universität Göttingen

Kontakt

Projektkoordination:
Stefan Fuchs
Institut für Politikwissenschaft der Georg-August-Universität Göttingen

Projektkoordination:
Hendrik Meyer-Magister
Evangelisch-Theologische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München

Sprecher:
Prof. Dr. Christian Albrecht
Evangelisch-Theologische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München

Stellvertretender Sprecher:
Prof. Dr. Rainer Anselm
Theologische Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen

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